Büro für Umweltplanung, Gewässermanagement und Fischerei
 

Untersuchungen mittels verschiedener Markierungssysteme

Unser Büro bietet auch Untersuchungen mittels Telemetrie an, die es ermöglichen, Fische in großen Gewässern und über weite Distanzen zu verfolgen. Diese Methode erlaubt es, die räumliche und zeitliche Nutzung aquatischer Habitate detailliert zu erfassen und somit Einblicke in das Wander- und Orientierungsverhalten der Fische zu gewinnen.

Beschreibung der Technologie

Die Telemetrie basiert auf der Übertragung von Signalen, die von markierten Fischen ausgesendet und von Empfängern aufgenommen werden. Es gibt zwei Hauptarten der Telemetrie:

  1. Radiotelemetrie: Diese arbeitet mit Radiosignalen im Frequenzbereich von 147 bis 168 MHz.
  2. Akustische Telemetrie: Hier werden Ultraschallsignale mit Frequenzen zwischen 65,5 kHz und 76,8 kHz verwendet.

Anwendungsbereiche

Die Telemetrie ist besonders wertvoll für Studien, die das Wanderverhalten, die Habitatnutzung und das Orientierungsverhalten von Fischen untersuchen. Mithilfe dieser Technik lassen sich Wanderkorridore identifizieren, die Nutzung verschiedener Lebensräume bewerten und der Einfluss von Hindernissen, wie Wasserkraftanlagen oder Wehren, auf die Fischbewegungen untersuchen.

HDX-Markierungssystem

Unser Büro bietet auch Untersuchungen zu verschiedenen Fragestellungen zum Fischverhalten mit dem HDX-Markierungssystem (Half Duplex) an. Diese Methode eignet sich besonders zur Wiedererkennung von markierten Fischen, wie Wanderfischen oder Versuchstieren, bei deren Wiederfang oder beim Passieren von Engstellen in natürlichen oder künstlichen Gewässerabschnitten, die mit Empfangsantennen zur Erfassung der PIT-Tags ausgestattet sind. Das HDX-System stellt eine kostengünstige Alternative zur akustischen Telemetrie und zur Radiotelemetrie dar und ist besonders effizient, wenn es um die Erfassung von Fischbewegungen an vorher definierten Engstellen, wie Bypass-Systemen oder Wanderkorridoren, geht.

Funktionsweise des HDX-Markierungssystems

Das HDX-System basiert auf der Nutzung von Tieffrequenz-Magnetfeldern, die die Kommunikation zwischen einem Sender (Tag) und einer Empfangsantenne ermöglichen. Die Tags, die eine individuelle Kennung (Tag-ID) tragen, werden in die Bauchhöhle der Fische implantiert. Beim Passieren einer Empfangsantenne, die in strategischen Engstellen des Gewässers platziert wird, werden die Tags durch kurze magnetische Impulse aktiviert. Diese senden daraufhin einen Rückimpuls mit der individuellen Kennung an die Antenne.
Die Reader-Daten werden digital aufgezeichnet und als Textdateien gespeichert, die zur weiteren Analyse aufbereitet werden. Die Reader lassen sich unter anderem per Bluetooth oder über eine serielle Schnittstelle auslesen. Anders als bei standortgebundenen Sonaruntersuchungen ermöglicht das HDX-System eine Analyse über größere Gewässerabschnitte, wodurch Wanderbewegungen über längere Strecken verfolgt werden können.

Vorteile des HDX-Systems

Ein wesentlicher Vorteil des HDX-Systems liegt in der finanziellen Effizienz gegenüber anderen Markierungstechnologien, wie der akustischen Telemetrie. Es bietet eine präzise Methode zur Erfassung der Fischwanderungen in Gewässern, insbesondere in Bereichen, in denen Fische Engstellen passieren. Zudem erlaubt das System die Untersuchung zeitlicher Unterschiede im Wanderverhalten, indem es ermöglicht, Wanderaktivitäten über längere Zeiträume und größere Flächen hinweg zu verfolgen.